Gezielte Unterrichtsstörung

Was war das Ziel?

Das Projekt zielte darauf ab, wirksame Strategien zur Prävention und Intervention bei gezielten Unterrichtsstörungen zu entwickeln. Die Grundlage bildete der Fall eines 14-jährigen Schülers, der wiederholt den Unterricht störte, indem er laut redete, auf dem Tisch saß und die Lehrkraft nachahmte. Ziel war es, Lehrkräften konkrete Lösungsansätze zu bieten, um solche Verhaltensweisen effektiv zu bewältigen und ein förderliches Lernumfeld zu schaffen.

Wie verlief das Projekt?

Das Projekt gliederte sich in die Untersuchung präventiver und intervenierender Maßnahmen. Präventiv wurden Ansätze wie Classroom- und Behavioral Contracts erarbeitet, die durch schriftliche Vereinbarungen klare Verhaltensregeln und Konsequenzen festlegen. Dies schafft Verbindlichkeit und überträgt den Schüler*innen mehr Verantwortung. Ein weiteres präventives Konzept war der „Was-Passiert-Wenn-Plan“, bei dem Lehrkräfte gemeinsam Konsequenzen für Störungen festlegen, um ein einheitliches Vorgehen sicherzustellen.

Auf der Ebene der Intervention wurde die Bedeutung von Deeskalation und gezieltem Feedback hervorgehoben. Lehrkräfte sollten ruhig bleiben, klare Grenzen setzen und Störungen direkt ansprechen. Im Falle wiederholter Störungen wurde empfohlen, Konflikte nach der Stunde in einem Vier-Augen-Gespräch zu klären, um den Unterrichtsfluss nicht zu unterbrechen. Ergänzt wurde dies durch kreative Maßnahmen wie eine Sitzordnung, die Teamarbeit und positive Verstärkung fördert, sowie individuelle Aufgaben, die auf die Bedürfnisse des Schülers zugeschnitten sind.

Was kam bei dem Projekt heraus?

Die Ergebnisse zeigen, dass eine Kombination aus präventiven und intervenierenden Maßnahmen besonders wirksam ist. Präventive Ansätze wie Classroom Contracts helfen, klare Erwartungen zu formulieren und ein kooperatives Lernklima zu schaffen. Intervenierende Strategien, wie das Führen von Konfliktgesprächen oder gezielte Aufgabenstellungen, können akute Störungen wirksam entschärfen.

Die Lehrerumfrage bestätigte die Wirksamkeit dieser Ansätze und lieferte zusätzliche Perspektiven aus der Praxis. Es wurde deutlich, dass Lehrkräfte ein gemeinsames, systematisches Vorgehen schätzen und Unterstützung durch Kolleg*innen oder Schulleitungen als hilfreich empfinden. Insgesamt trägt das Projekt dazu bei, Lehrkräfte in ihrem Umgang mit Unterrichtsstörungen zu stärken und eine nachhaltig bessere Unterrichtsqualität zu gewährleisten.